Zur vierten Gruppe "Oxide" der Mineral-Systematik nach Strunz (10. Auflage in Arbeit) gehören neben den Oxiden die Hydroxide, V[5,6]-Vanadate, Arsenite, Antimonite, Bismutite, Sulfite, Selenite, Tellurite und Iodate. Wir zeigen hier nur die Oxide und Hydroxide. Hierzu gehören mehr als 200 verschiedene Minerale, darunter so wichtige wie Quarz (SiO2) und Eis (H2O). Mehr als 40 verschieden Elemente können Oxide bilden, vorwiegend Metalle und Übergangselemente. Man unterscheidet einfache Oxide mit nur einem Kation und komplexe mit zwei oder mehr Kationen. Ihre Bindung ist überwiegend ionisch und die Sauerstoffe bilden relativ dicht gepackte, regelmäßige Koordinationspolyeder (Tetraeder, Oktaeder, Würfel usw.). In den Hydroxiden der zwei- und dreiwertigen Kationen bilden die M(OH)6-Oktaeder unendliche Schichten, die elektrisch neutral sind und untereinander nur durch schwache van der Waals-Kräfte zusammengehalten werden. Das hat perfekte Spaltbarkeit und geringe Mohs-Härte zur Folge. Die Struktur der Oxyhydroxide wie z.B. Diaspor oder Boehmit, beide AlO(OH), liegt zwischen der dicht-gepackten der Oxide und der schichtigen der Hydroxide. Sie bestehen aus Doppelbändern von Al(O,OH)6-Oktaedern und haben eine faserige Morphologie.