In der Mineral-Systematik nach Strunz (10. Auflage in Arbeit) bilden die "Sulfide und Sulfosalze" die zweite Gruppe. Hierzu gehören die Sulfide, Selenide, Telluride, Arsenide, Antimonide, Bismutide, Sulfarsenite, Sulfantimonite und Sulfbismuthite. Sulfide sind Salze des Schwefelwasserstoffs (H2S). Sulfosalze sind Minerale mit Komplexanionen aus Halbmetall- oder Metallkationen und Chalkogenidanionen (S2−, Se2−, Te2−). Die Strukturformeln sind mitunter komplex und variabel und häufig nicht stöchiometrisch, das heißt, die Anzahl der Atome steht nicht immer im ganzzahligen Verhältnis zueinander. Viele dieser Minerale sind wichtige Erzminerale. Weitere häufige Kennzeichen sind hohe, aber variable Symmetrie, metallischer Glanz, elektrische Leitfähigkeit, charakteristische Farbe und Strich, mittlere bis hohe Dichte, mittlere bis geringe Mohs-Härte, metallisch-ionisch-kovalente Mischbindung und einfache, aber sehr variable Kristall-Strukturen.