Formel: Ca[SO4] · 2H2O
Kristallsystem, -klasse: monoklin, 2/m
Klassifikation: Sulfate (Strunz-Klassif. 7.CD.40)
Farbe: farblos, weiß, gelblich, rötlich, grau, braun | Strich: weiß |
Glanz: Glas-, Perlmutter-, Seidenglanz | Transparenz: durchsichtig bis undurchsichtig |
Dichte: 2.308 g/cm³ (berechnet) | Härte (Mohs): 2 (Indexmineral), aber richtungsabhängig bis herab zu 1.5 |
Spaltbarkeit: {010} vollkommen, {111} deutlich mit Faserbildung | Bruch: muschelig |
Formen: dünn- bis dicktafelig, stengelig bis nadelig, oft krummflächig, rosettenartig als so genannte Sandrose, Gipsrose oder Wüstenrose
Zwillinge: häufig Kontaktzwillinge nach {100}, Schwalbenschwanz-, Montmartre-, Durchdringungszwillinge
Name: von griechisch "γύψος" (gypsos) = "Gips, Kreide", lateinische "gypsus"; weitere antike Bezeichnungen sind selenites (Mondstein nach der Mondgöttin Selene), alabastron (nach dem vermuteten frühen Herkunftsort Alabaston in Ägypten)und lapis specularis (Spiegelstein)
Bildungsbedingungen/Vorkommen: lokal wichtiges gesteinsbildendes Mineral; in Salzlagerstätten sekundär aus Anhydrit durch Wasseraufnahme, konkretionäre Ausscheidung in Ton oder Mergel, Ausblühung aus sulfathaltigen Lösungen in Salzwüsten, in Sandwüsten rosettenartige Aggregate (Gipsrosen, Wüstenrosen); Gipshöhlen der Cueva de los Cristales in der Naica-Mine von Santo Domingo (Chihuahua, Mexiko) mit bis zu 14 m langen und bis zu über 1 m dicken Riesenkristallen (Varietät Selenit)
Besonderheiten/Verwendung: nimmt durch Erhitzen (Brennen) teilweise oder ganz verlorenes Kristallwasser beim Anrühren mit Wasser wieder auf und bindet dabei ab / wichtiger Rohstoff (Baustoff, Medizin, Dentaltechnik, bildende Kunst, ...), fällt heute auch häufig als Nebenprodukt verschiedener chemischer großtechnischer Verfahren an