Gabbros


Gabbro (Frankenstein, SSE Darmstadt-Eberstadt, Odenwald), Übungssammlung-Nr. 394


Gabbro

Definition: plutonisches Gestein, das hauptsächlich aus Anorthit-reichem Plagioklas und Klinopyroxen besteht
Beschreibung: melanokrat bis mesokrat, grauschwarz, gelegentlich auch blaugrün, meist hypidiomorph-mittelkörnig, auch "ophitisch" mit sperrig gestellten tafeligen Piagioklasen und Pyroxen in den Zwischenräumen, in schichtigen Intrusionen auch Kumulat-Strukturen
Leukokrate (helle) Minerale: Plagioklas (Anorthit-Gehalt 50-90) oft mit makroskopisch erkennbarer Zwillingsstreifung, wenig Quarz und Alkalifeldspat; QAPF: Q < 20 Vol.-%, P >90 Vol.-% der Feldspäte, F < 10 Vol.-%
Melanokrate (dunkle) Minerale: Klinopyroxen (Diopsid bis Augit) mitunter mit bräunlichem Schiller auf den Absonderungsflächen nach (100) (Diallag), Olivin, Orthopyroxen, braune Hornblende, Biotit; sehr Orthopyroxen-reiche Gabbros heißen Norite, sehr Olivin-reiche heißen Troktolithe
Häufige Akzessorien: Apatit, Ilmenit oder Titanomagnetit, Pyrrhotin (Magnetkies), Pyrit, Chalkopyrit (Kupferkies)
Vorkommen, geologische Stellung: als lagig differenzierte Intrusivkörper; als Bestandteile konzentrisch aufgebauter komplexer Intrusionen mit Ultramafititen, Dioriten und anderen nicht alkalinen Plutoniten; als Ringintrusionen oder Ringgänge; als selbständige oder als Teil differenzierter kontinentaler Intrusiv-Komplexe; als wesentliche Komponente der Ophiolith-Assoziation am Ozeanboden
Nutzung: seit der Antike als Baustein, Dekorationsstein
Name: erstmals durch den deutschen Geologen Christian Leopold von Buch nach dem Dorf Gabbro bei Rosignano Marittimo in der Toskana benannt; das Gestein ist Namensgeber für die Gabbro Hills in der Antarktis


Andere intermediäre und basische Plutonite

Anorthosit - Diorit - Gabbro

Andere Plutonitgruppen

felsische (Granitoide) - intermediäre und mafische - ultramafische - alkaline (Syenitoide, Foid-Plutonite) - Lamprophyre - Karbonatite